Multimedia Pageflow weihnachten.evangelisch.de – Lessons learned

weihnachten.evangelisch.de
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Bevor das Jahr zu Ende geht, noch ein kurzer Rückblick auf das Pageflow-Projekt weihnachten.evangelisch.de.
Multimedial Geschichten zu erzählen ist ein aktueller Trend im Internet. Seit 2013 nutzt der WDR Pageflow für multimediale Umsetzungen von Online-Reportagen, dieses Jahr wurde der WDR dafür mit dem Grimme Online Award SPEZIAL ausgezeichnet. Lobend hebt die Jury hervor, dass Pageflow vom WDR unter eine Open Scource Lizenz gestellt wurde, so dass durch die nun kostenlose Nutzung der Pageflow-Programmierung multimediales Story Telling einfacher werde.


Im kirchlichen (auf jeden Fall aber im protestantischen) Bereich war das Portrait von Landesbischof Bedford-Strohm zu seiner Wahl zum EKD-Ratsvorsitzenden im November die erste Pageflow-Reportage. Die multimediale Weihnachtsgeschichte ist die zweite kirchliche Pageflow-Produktion. Sie ist ein Kooperationsprojekt der Online-Redaktionen der rheinischen und westfälischen Landeskirche.

Im Unterschied zum Porträt des bayerischen Landesbischofs, das für andere Zwecke erstelltes Video-Material in Pageflow einbindet, wurden bei der Multimedia-Weihnachtsgeschichte Videos und Audios eigens für Pageflow produziert. Von Vorteil war dabei, dass wir beim Dreh auf die Kompetenzen eines Video- und eines Multimedia-Redakteurs mit Pageflow-Erfahrung zurückgreifen konnten. Freiflächen für Textausspielungen konnten so bei der Video-Komposition berücksichtigt werden.

Eine weitere Verwendung der Videos ist natürlich möglich, so wie hier auf Youtube, damit sie z.B. auch zum Download zur Verfügung stehen – so gab es die Anfrage, die Videos auch für Predigten verwenden zu können. Auch wenn Pageflow es den Nutzerinnen und Nutzern überlasst, mit Wischen und Scrollen in verschiedene Kapitel einzusteigen bzw. sie zu überspringen, so ist Pageflow doch linear angelegt, d.h. man braucht eine Storyline, die durch den Pageflow führt. Man muss also eine Geschichte erzählen, dies ist mehr als Multimedia-Dateien hochzuladen und diese mit Texten zu verbinden. Will man Pageflow ausreizen, sind innerhalb der Geschichte Hintergrundvideos mit Loop besonders interessant, die gleichzeitig eine Freifläche für Text bieten.

Den Zeitfaktor sollte man bei der Planung und Erstellung nicht unterschätzen, damit alle Inhalte für die Geschichte produziert werden können. Wer jemand mit Pageflow-Erfahrung im Team hat, spart sich eine Menge Lehrgeld. Pageflow ist nur rudimentär als Mehr-Benutzersystem angelegt, daher sind Absprachen zwischen den verschiedenen Redakteurinnen und Redakteueren  sinnvoll. Auch für den Upload von Videos ist Zeit einzuplanen.

Pageflow greift auf Amazon-Cloud-Dienste zum Streamen der Videos zurück. Wer einen Pageflow-Server selber  aufsetzt, muss diese Integration fürs Hosting herstellen oder entsprechende Hoster beauftragen. Das Hosting haben für uns die Kollegen von i-public übernommen. Die Abrechnung der Cloud-Dienste erfolgt nach tatsächlicher Nutzung. Aufgrund der gewählten Serverarchitektur erfolgte die Auslieferung der Pageflow-Inhalte zunächst über Port 3001, aber selbst die Umstellung auf den Standard-Port 8080 führte bei einigen Firewalls in Kirchenämtern noch zu Problemen, da dieser Port nicht überall für http-Verbindungen freigeschaltet ist. Wir werden daher für die Zukunft eine Lösung suchen, die über Port 80 läuft. Auch wenn Mitarbeitende in Kirchenämtern nicht die primäre Zielgruppe sind, sollte der Pageflow für sie als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sichtbar sein.

Das Making-of ist eine eigene Geschichte, dort auch mehr zur inhaltlichen Konzeption. Für die Erstellung des Pageflow hatten wir als Szenario die Vorstellung, dass wer ein iPad unter dem Christbaum geschenkt bekommt, darauf eher die Weihnachtsgeschichte hören, sehen und erfahren will, als dass noch eine gedruckte Bibel auf dem Gabentisch zum Vorlesen der Weihnachtsgeschichte bereit liegt. Daher auch die Weihnachtskarten mit der URL für den Pageflow, um sie Geschenken beizulegen.

Ein wichtiges Argument für Pageflow: Es funktioniert sowohl auf Desktops bzw. Laptops und auf mobilen Endgeräten.
Die Resonanz auf weihnachten.evangelisch.de war ohne Ausnahme (sieht man von technischen Rückmeldungen bezüglich der Portblockierungen von Firewalls ab) positiv, hier nur ein Beispiel auf Facebook:

„Für alle die vergessen haben sollten, warum und was wir eigentlich in drei Tagen feiern. Auch für diejenigen, die denken dass Weihnachten und die Botschaft hinter Weihnachten eigentlich nur angestaubtes Deutsches Brauchtum sind. Wer dies denkt schaut sehr häufig nicht über den eigenen angestaubten Tellerrand hinaus. Kirche lebt und Kirche ist international. Und meine Kirche ist im 21. Jahrhundert angekommen. Großes Kompliment für die tolle Umsetzung!“

Eine detaillierte Analyse der Webstatistik steht noch an, die Besucherzahlen liegen im Korridor von 300 bis 500 pro Tag. Dies ist für ein neues Online-Projekt zwar nicht schlecht, aber für dieses Projekt auf jeden Fall steigerungsfähig, da weihnachten.evangelisch.de nicht regional beschränkt ist.

Wir sind eine Woche vor Weihnachten online gegangen, mit noch mehr Vorlauf hätten wir die Seite sicherlich noch besser auf kirchlichen Websites platzieren können und mehr Multiplikatorinnen und Multiplikatoren einbinden können.
Eine weitere Erfahrung: Pageflow ist nicht statisch, man kann natürlich Inhalte nachpflegen bzw. später einbinden. So haben wir weihnachten.evangelisch.de auch so angelegt, dass wir die Grundelemente in den folgenden Jahren zu Weihnachten weiterverwenden können und den Pageflow in den kommenden Jahren aktualisieren werden.

Für die Erstellung eines Pageflow sind einige Ressourcen erforderlich. Aber auch das Marketing der Website muss entsprechend eingeplant werden, dafür ist nicht zuletzt auch Zeit notwendig. Auch sollte der Pageflow auf SEO angepasst werden, um über Suchmaschinen Traffic auf die Seite zu holen. Die wegen der Portumstellung notwendige Weiterleitung war leider aus technischen Gründen notwendig, aber aus SEO-Gesichtspunkten nicht optimal.

Eine Auswertungsrunde der Beteiligten steht noch aus, ich bin gespannt, welche Aspekte die Kolleginnen und Kollegen noch einbringen. Gerade weil Pageflow neues Terrain ist, gibt es auch eine Lernkurve, die wir für zukünftige Projekte nutzen wollen. Mein Fazit – gerade auch aufgrund verschiedener persönlicher Rückmeldungen – ist, dass es sich auf jeden Fall lohnt, ausgewählte Inhalte als Multimedia Story zu erzählen, dabei aber auch genügend Ressourcen für das Marketing einzuplanen.

Das Erstellen der Pageflow-Weihnachtsgeschichte hat trotz Zeitdrucks und Stresses – so mein Eindruck – allen Verantwortlichen (@annaneu, @kaffeeschwarz, @ralpe, @mckiss7777, @Ruhrnalist und @Werewolftamer) Spaß gemacht – und zu einer neuen Begegnung mit dieser alten Geschichte geführt. Auch der Praxistext daheim war erfolgreich, unsere Jüngste gab das iPad erst frei, nachdem sie dreimal das Krippenvideo mit der Weihnachtsgeschichte gesehen hatte.

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2 Antworten zu “Multimedia Pageflow weihnachten.evangelisch.de – Lessons learned”

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