Gemeinschaft: gemeinsam durch die Pandemie

Für den Instagram-Kanal des Projektes „#2komma42 – VerNETZt im Glauben“ war ich angefragt für einen Post zu Gemeinschaft. Ich schrieb aus einer Perspektive nach dem Lockdown, nun stehen wir wieder vor einem (Teil-)Lockdown. Gerade wo Kontakte eingeschränkt waren und wieder eingeschränkt sein werden, ist Gemeinschaft besonders wertvoll, so meine Wahrnehmung.


Gemeinschaft
Das Gefühl von Gemeinschaft hat sich für mich in dieser Pandemie-Zeit verändert – und verändert sich noch. Einen Besuch bei Freunden schätze ich jetzt als etwas Besonderes. Auch Online-Begegnungen haben eine neue Qualität bekommen. So können wir einander nicht nur hören, sondern vielleicht „live“ zu sehen, bekommen einen besseren Eindruck, wie es meinem Gegenüber geht. In der Familie haben wir das insbesondere in der Zeit des Lockdowns im Frühjahr stark gespürt.

Es gab deutlich mehr Kontakt per Messenger oder Telefon zu den Verwandten. Meinem Vater haben wir zum 80. Geburtstag ein Tablet geschenkt, statt eines Besuches nun ein Video-Call. Zwischen den Anrufen kann ich jetzt auch Fotos von den Kindern und aus dem Garten schicken.

Auch unser Gemeindeleben vor Ort hat sich verändert: In der evangelischen Gemeinde spanischer Sprache in Duisburg feierten wir im Lockdown digitale Gottesdienste über einen Messengerdienst. Anfangs erlebte ich diese Gottesdienste viel intensiver als den Gottesdienst vor Ort (die gesamte Lage war ja auch viel angespannter und unsicherer). Gottesdienst bedeutet Gemeinschaft. Das heißt auch, dass Menschen sich gemeinsam an einem Ort versammeln. Wenn es kein Ort in der Kohlenstoffwelt ist, dann eben online. Unsere Erfahrung war, dass auch über die digitalen Medien die Gemeinschaft in unserer Gemeinde gespürt und durch das gemeinsame Feiern des Gottesdienstes noch einmal gestärkt wurde. Schnell entwickelte sich dabei eigene Kommunikationsformen, z.B. nach einem Lied, der Predigt oder der Lesung Amen zu sagen. So wurde bei der Gottesdienstfeier auch online immer wieder sichtbar, dass eine Gemeinde präsent ist.

Auch nach dem Lockdown nutze ich die Breite der digitalen Möglichkeiten intensiver: Wo ich früher sonst angerufen hätte, kommt jetzt schnell der Link zu einer Videokonferenz. Video Calls sind häufig spontan. Man ist sich visuell oft viel näher als früher. Sogar eine Weinverkostung ging auf Distanz. Mal sehen, was sich auf Dauer verändern wird.</p>


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